Polizeieinsatz gegen vietnamesische Katholiken – Friedliche Proteste weiten sich aus
(Veröffentlicht am 8. Januar 2008 Katholisches Magazin für Kirche und Kultur)
(Hanoi) Der Protest vietnamesischer Katholiken, mit dem sie vom kommunistischen Regime die Rückgabe von Kircheneigentum fordern, weitet sich aus.
Angehörige der Pfarrei von Thai Ha im Norden Vietnams gingen am 6. Januar auf die Straße, um die Rückgabe jener Teile des Pfarrgrundstückes zu fordern, die im Laufe der Jahre von staatlichen Behörden widerrechtlich besetzt wurden. Damit weiten sich die friedlichen Proteste der Katholiken Vietnams aus.
Bereits am Heiligen Abend waren mehrere tausend Katholiken mit Kerzen in der Hand auf die Straße gegangen, um in der ersten katholischen Kundgebung in der Geschichte des kommunistischen Vietnam, vom Staat die Rückgabe eines Gebäudes in Hanoi zu fordern, in dem einst die diplomatische Vertretung des Heiligen Stuhls untergebracht war.
Mit einem Polizeieinsatz wurde der Protest von Thai Ha in der Nacht auf den 7. Januar aufgelöst. Das kommunistische Regime zeigt sich nicht bereit, auf die katholischen Forderungen einzugehen. Neue Enteignungsversuche scheinen durch den Protest jedoch vorerst gestoppt worden zu sein.
Die Pfarrei Thai Ha im Bezirk Dong war 1928 von Redemptoristen gegründet worden, die ein sechs Hektar großes Grundstück erwarben und darauf 1929 ein Kloster und 1941 eine Kirche errichteten. Damals zählte die Niederlassung 66 Ordensangehörige. Als 1954 die Kommunisten in Nordvietnam die Macht übernahmen, blieben drei Patres und zwei Brüder zurück, die vom Regime brutal verfolgt wurden. Bruder Marcel Nguyen starb 1959 im Gefängnis, P. Denis Pasquette und P. Thomas Côté wurden deportiert, 1970 kam Bruder Clement Pham Van Dat im Kerker ums Leben. Einzig P. Joseph Vu Ngoc Bich blieb zurück und setzte unter Drangsalen die Seelsorge fort.
Trotz der Proteste von P. Joseph besetzten staatliche Behörden Schritt um Schritt das Pfarr- und Klostergelände. Das Kloster wurde vom Regime in ein Krankenhaus umgewandelt, der Grund illegal an staatliche Einrichtungen und Parteifunktionäre weitergereicht oder verkauft.
Vietnams Katholiken berufen sich in ihren Forderungen auf einschlägige Gesetze und Bestimmungen zum Schutz religiösen Eigentums. Dennoch versuchten die Bezirksbehörden von Dong sich weiteren Kirchenbesitz unrechtmäßig anzueignen, wodurch der öffentliche Protest der Katholiken von Thai Ha ausgelöst wurde.
(Veröffentlicht am 8. Januar 2008 Katholisches Magazin für Kirche und Kultur)
(Hanoi) Der Protest vietnamesischer Katholiken, mit dem sie vom kommunistischen Regime die Rückgabe von Kircheneigentum fordern, weitet sich aus.
Angehörige der Pfarrei von Thai Ha im Norden Vietnams gingen am 6. Januar auf die Straße, um die Rückgabe jener Teile des Pfarrgrundstückes zu fordern, die im Laufe der Jahre von staatlichen Behörden widerrechtlich besetzt wurden. Damit weiten sich die friedlichen Proteste der Katholiken Vietnams aus.
Bereits am Heiligen Abend waren mehrere tausend Katholiken mit Kerzen in der Hand auf die Straße gegangen, um in der ersten katholischen Kundgebung in der Geschichte des kommunistischen Vietnam, vom Staat die Rückgabe eines Gebäudes in Hanoi zu fordern, in dem einst die diplomatische Vertretung des Heiligen Stuhls untergebracht war.
Mit einem Polizeieinsatz wurde der Protest von Thai Ha in der Nacht auf den 7. Januar aufgelöst. Das kommunistische Regime zeigt sich nicht bereit, auf die katholischen Forderungen einzugehen. Neue Enteignungsversuche scheinen durch den Protest jedoch vorerst gestoppt worden zu sein.
Die Pfarrei Thai Ha im Bezirk Dong war 1928 von Redemptoristen gegründet worden, die ein sechs Hektar großes Grundstück erwarben und darauf 1929 ein Kloster und 1941 eine Kirche errichteten. Damals zählte die Niederlassung 66 Ordensangehörige. Als 1954 die Kommunisten in Nordvietnam die Macht übernahmen, blieben drei Patres und zwei Brüder zurück, die vom Regime brutal verfolgt wurden. Bruder Marcel Nguyen starb 1959 im Gefängnis, P. Denis Pasquette und P. Thomas Côté wurden deportiert, 1970 kam Bruder Clement Pham Van Dat im Kerker ums Leben. Einzig P. Joseph Vu Ngoc Bich blieb zurück und setzte unter Drangsalen die Seelsorge fort.
Trotz der Proteste von P. Joseph besetzten staatliche Behörden Schritt um Schritt das Pfarr- und Klostergelände. Das Kloster wurde vom Regime in ein Krankenhaus umgewandelt, der Grund illegal an staatliche Einrichtungen und Parteifunktionäre weitergereicht oder verkauft.
Vietnams Katholiken berufen sich in ihren Forderungen auf einschlägige Gesetze und Bestimmungen zum Schutz religiösen Eigentums. Dennoch versuchten die Bezirksbehörden von Dong sich weiteren Kirchenbesitz unrechtmäßig anzueignen, wodurch der öffentliche Protest der Katholiken von Thai Ha ausgelöst wurde.